Verfasst von: ashleykohl | November 5, 2008

Japanese Potluck Party…und n bißchen Wahl ;)

Hallo alle und Yes We Can! 🙂

Diesen Samstag war es mal wieder soweit – endlich die nächste Potluck Party. Wir sollten mal drüber nachdenken diese Tradition auch bei uns einzuführen.

Bei jener Veranstaltung handelte es sich aber nicht um ein gewöhnliches Potluck. Keiko, eine Freundin von Akina, lud zu einer rein japanischen Variante ein. Macht auch durchaus Sinn, denn ein Großteil der Gäste kam aus dieser Nation. Mittendrin war ich, als einziger Europäer, unterstützt von 4 bis 5 Kanadiern, unter drei Generationen aus dem Land der aufgehenden Sonne. Die ältesten Teilnehmer waren ein ungefähr 60 Jahre altes Ehepaar. Er war ein mehr oder weniger berühmter Gitarrenspieler, sodass im Hintergrund ständig eine DVD mit seinen Auftritten dudelte. Ganz klassisch machte er auch keinen Finger krumm. Seine Frau bewirtschaftete ihn den ganzen Abend. Ja, in Japan werden die Rollen wohl noch traditioneller ausgelebt, warum auch nicht. 😉

Ein wenig nervös war ich ja auch schon. Man möchte ja auch nicht in eine kulturelle Falle tappen. Daher machte ich mich vorher schlau, dass dort wohl niemand von mir erwartete sich bei der Begrüßung zu verbeugen. Wäre wohl ganz schön peinlich für mich geworden. Meine kümmerlich vorher antrainierten japanischen Wortfetzen schoss ich dann auch noch locker aus der Hüfte, sodass einem lustigen Abend nichts mehr im Wege stehen sollte.

Das Highlight einer jeden Potluck-Party ist natürlich immer das Essen. Hierbei konnte ich meinen Teller logischerweise nur mit typisch japanischen Leckerbissen füllen. Und die dortige Küche hat weit mehr zu bieten als Sushi. Das meiste was dann in meinem Mund landete hab ich vorher noch nie gesehen, geschweige den probiert. Und wenn ich ehrlich bin, weiß ich auch bei manchen Sachen bis heute nich, um was es sich da genau gehandelt hat. Die Japaner meinten aber zu mir, dass es vielleicht besser ist, dass ich nicht immer genau ne Ahnung hatte, was ich da eigentlich zu mir nehme. Geschmeckt hat aber alles und unheimlich satt machen tut es auch. Schon nach dem ersten Gang zum Buffet konnte ich eigentlich kaum noch, aber bei so einer Möglichkeit lässt man aber auch ungern was unversucht.

jpp jpp-1

jpp-2

Von mir hat übrigens keiner erwartet, dass ich eine kulinarische Köstlichkeit versuchen sollte zu zaubern. Sie wussten wohl, dass dies nichts wird und höchstwahrscheinlich ne Packung Fertig-Sushi ausm Supermarkt angeschleppt hätte. (Hatte ich nebenbei bemerkt schon mal und war auch recht delikat) Jedenfalls brachte ich dann als kleine Aufmerksamkeit, dass mit, was wir Deutschen wohl am besten machen können. Wir ihr alle wisst handelt es sich dabei um Bier. 😉 Diesmal besorgte ich Radeberger und Warsteiner. Leider konnte ich nicht feststellen, ob es wieder anders schmeckt als bei uns, da Keiko das Bier dann doch schneller als erwarten alle bekam. 😉

Nachdem dann die hungrigen Mäuler irgendwann gestopft waren, kam Takuya Ozama (eine Name wie gemacht für einen japanischen Zeichentrick ;)) auf die Idee uns mit seinen Gitarrenkünste zu begeistern. Und ich muss schon sagen, alle Achtung. Ich hab zwar absolut keine Ahnung was Akkorde und so angeht, aber seine filigrane Fingerarbeit gepaart mit dem Klang seines Instruments…das war schon ziemlich beeindruckend. Auch der alte Herr ließ sich dann nicht lange bitte und präsentierte dann die etwas konservativere Spielweise. Ein weiterer Typ, dessen Name ich mir nicht merken konnte, stieg zuerst mit seiner Mundharmonika ein und spielte später auf seiner Flöte. (also dem Instrument jetzt 😉 haha, sorry musste gerade selber kurz schmunzeln) Aber das war noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. Irgendwie scheinen die alle recht musikalisch zu sein. Denn auf einmal packte Keiko noch ihre Geige aus. Sie gaben dann unter anderem den Ungarischen Tanz Nr. 5 von Brahms zum Besten. Dass hörte ich sogar raus und schaffte es mit diesem Wissen die ganze Kapelle im Apartment noch zu imponieren. Natürlich konnte ich es mir nicht verkneifen darauf hinzuweisen, dass Brahms ein Deutscher war. 😉 Man ist eben doch ein wenig stolz, ne? Achja, im Land des Karaokes ging denn natürlich nichts ohne Gesangseinlage. Akina und ihre Freundin Tomoko präsentierten noch traditionelle japanische Songs. Ich verstand zwar kein Wort, aber informierte mich hinterher, dass es meist um Liebe ging. Wie sooft.

Viele Fotos sind auch hier wieder nicht entstanden. Naja, ihr kennt das ja. 😉

jpp-3 jpp-4

jpp-5 jpp-71

jpp-6

In der Nacht hatte ich dann endlich die wohlverdiente Stunde Extra-Schlaf. Die Uhren sind jetzt auch bei uns hier drüben umgestellt. Diese so neu gewonnene geistige Frische wollte ich natürlich direkt in mein akademisches Treiben einfließen lassen. Vom Papier her auch ein raffinierter Plan, nur an der Umsetzung mangelte es ein wenig, tummelte ich mich doch mehr auf unzähligen Sportseiten im Netz oder auf Facebook. Von dieser Internetplattform bin ich nebenbei gesagt mittlerweile mehr und mehr begeistert. Anfangs kam es doch recht unübersichtlich daher, aber nun hat es studiVZ den Rang schon abgelaufen.

Dafür war ich am Montag dann stolze 10 (!!!) Stunden an der Uni. Jaja, ihr habt richtig gelesen. Wahnsinn, wa? Das übliche halt: Vorlesungen, Gruppentreffen und n bissel was schreiben….

Was am Dienstag im Land unter mir abging, muss ich wohl keinem mehr sagen. Ich tus trotzdem – Election Day. 😉 Hier in Kanada wird auch viel darüber berichtet und der einige Profs lassen auch mal ein Wort drüber in der Vorlesung fallen. Aber mit dem ganzen Hype bei den Amis ist das wohl kaum zu vergleichen. Diese Stimmung wollte ich dann auch noch aufsaugen und vorfolgte dann den stundenlangen Wahlabend bei CNN. Dieser Sender hat auch keine Kosten und Mühe gescheut, um das auf Dauer doch etwas langwierige Programm etwas aufzupeppen. Anstatt einer normalen, popeligen Liveschalte wurde die Außenreporterin einfach mal per Hologramm ins Studio „gebeamt“:

Eigentlich stand ja auch schon relativ früh fest, wo die Reise hingeht. Und, an dieser Stelle erlaube ich mir ein persönliches, politisches Statement, die Bürger der USA haben richtig entschieden! Selbst einem farbigen CNN-Reporter kamen im Studio der Tränen, genau wie einige Besucher bei der Siegesveranstaltung von Barack Obama. Seine Rede dort fanden wir im Y nebenbei gesagt äußerst gelungen. Für alle, die es noch nicht getan, schaut sie auch ruhig mal an.

Ich deute es übrigens als historischen Fingerzeig, dass exakt um 0 Uhr Halifax-Zeit, also dem Beginn meines Geburtstags, CNN Obama als neuen Präsidenten vermeldet. Was ein Paukenschlag!

In diesem Sinne…ganz liebe Grüße! 🙂


Antworten

  1. Hey,

    erstmal alles gute zu deinem Geburtstag! Hab hier leider keine wahlsendung verfolgt, war nen bissel ungünstig von der zeit her, aber der ausgang is echt bombe so. und das auch noch an deinem geb, was will man mehr. wenn du am 23.12 endlich wieder hier bist, trinken wir mal noch einen auf deinem geb.! kann ja dann auch glühwein sein. schönen tag dir noch! und feier schön,

    grüße puffer

  2. in diesem sinne auch alles gute.
    war wieder schön geschrieben und ich trinke dann am 23. auch einen mit,wenn ich denn darf 😉

  3. mein lieber kohli,

    mensch, das nächste auslandsabenteuer wird dich wohl auf die japanischen inseln verschlagen, was ?
    du scheinst dich ja nur noch mit akina & co. herumzutreiben…mein lieber schollie!

    aber die köstlichkeiten könntest du mal versuchen zu konservieren und dann mal durch den amerikanischen zoll schleusen 😉

    sieht echt lecker aus…aber ich denke mal dass unser robert diesen leckereien garnichts hätte abgewinnen können, oder? war doch mit sicherheit ne menge fisch dabei…

    bis dahin mein lieber,
    geburtstaggrüße hab ich groß übermittelt
    und ich freue mich wenn du wieder hier bist…auch wenn wir uns dann ja erst kurz vor sylvester sehen werden…oder wenn wir die tradition weiterleben lassen zu heiligabend in irgendeiner kirche, gell ?


Hinterlasse einen Kommentar

Kategorien